Systemische Aufstellungen
In Aufstellungen werden mit Hilfe von RepräsentantInnen die Bestandteile eines Systems visuell im Raum positioniert und so Dynamiken, Beziehungen und Kräfteverhältnisse erlebbar. Das ermöglicht dir neue Erkenntnisse und Lösungsansätze für dein Thema.
In diesem Interview gehen wir vor allem den Fragen nach: Was sind systemische Organisations- Aufstellungen eigentlich, wie funktionieren sie und wofür kann man sie einsetzen.
ila Talk: Was sind Organisations-Aufstellungen? Doris Rasshofer und Peter Klein (YouTube Video)
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine Aufstellung?
Eine Aufstellung ist eine Methode aus dem systemischen Coaching und der systemischen Therapie, die verborgene Dynamiken aufzeigt und dadurch Stressfaktoren aufdecken und lösen kann.
Dieser Ansatz ermutigt Menschen, ihre Herausforderungen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dadurch können Hindernisse (Verstrickungen) in Wachstumsimpulse transformiert werden. Mögliche Kontexte sind: Familien, Partnerschaft/Beziehung, Symptome, Resilienz, Organisationen, Kunst (Drehbücher), Kollektive Aufstellungen.
Wie läuft eine Aufstellung ab?
Eine Aufstellung findet häufig in einem Workshop statt, der von einem Moderator oder Therapeuten geleitet wird. Die Person, die eine Lösung für ein Thema sucht, wählt Repräsentanten für sich und weitere Personen aus und positioniert sie im Raum. Durch die räumliche Anordnung der Teilnehmer und Interaktion können verdeckte Verbindungen, Muster oder Belastungen innerhalb des Systems sichtbar werden. Ziel ist es, durch das Erkennen und Verstehen dieser Dynamiken positive Veränderungen und Lösungen zu fördern.
Weitere Formen der Aufstellung sind Einzelaufstellungen und Online-Aufstellungen
Was ist das Besondere an der integral-systemischen Aufstellung?
Integral: Neue Wege brauchen neue Modelle (Landkarten der Bewusstseinsentwicklung) und Transformation, um die Welt aus mehreren Perspektiven zu sehen und neue Handlungsoptionen zu schaffen. Wir arbeiten in interdisziplinären Expertenteams mit wissenschaftlichem Bezug. In einer komplexen Welt sind dabei die Felder Wirtschaft, Politik, Umwelt und interkulturelle Verständigung in der Bewusstseinsentwicklung miteinander verbunden.
Systemic: In einem System wirken verschiedene Kräfte, die das Verhalten der einzelnen Mitglieder beeinflussen. Aufstellungen machen diese Wechselwirkungen transparent. Mit Hilfe von RepräsentantInnen werden Bestandteile des Systems visuell dargestellt; deren Reaktion macht Beziehungen und Kräfteverhältnisse mit allen Sinnen erlebbar. Das ermöglicht neue Erkenntnisse und Lösungsansätze. Wir haben sie weiterentwickelt und mit anderen Coachingansätzen verbunden.
Innere Form: Die innere Mitte finden und Kraft aus der Stille für den Alltag schöpfen. Wenn äußere Sicherheiten wegfallen, braucht es die innere Form, um sich Herausforderungen mutig zu stellen, aus dem Hamsterrad auszusteigen, Klarheit und Achtsamkeit und eine feinere Wahrnehmung zu gewinnen, beherzt für sich selbst.
Was sind RepräsentantInnen?
RepräsentantInnen sind StellvertreterInnen für Personen und Elemente in einer Aufstellung. In ihrer Rolle repräsentieren die StellvertreterInnen die Gefühle, Verhaltensweisen und Konflikte derjenigen Person, deren Rolle sie übernommen haben. Die Beziehungen der einzelnen Elemente zueinander werden dabei sichtbar. Sie nehmen wahr, wie sich dieser Platz anfühlt und ob sie bestimmte Körperempfindungen haben oder Gefühle wahrnehmen.
Welche Themen kann man aufstellen?
Persönlichkeitsentwicklung: Selbstbewusstsein, Potenziale und Ressourcen, Umgang mit Grenzen
Körperliche Themen: Krankheiten (Krebs, Rheuma etc.), Symptome (Migräne, Schlafstörungen), Süchte (Rauchen, Alkohol), Gewichtsprobleme, Burn-out
Partnerschaftsthemen: Paaraufstellungen, Einflüsse früherer Partner, potenzielle Partnerschaft, Sexualität
Familienthemen: Geschwisterkonflikte, Beziehung zu den Eltern, gravierende Familienereignisse
Berufliche Themen: Muster aus dem System (z.B. Erfolgsblockaden, Teamkonflikte, Schulden), Geld, berufliche Entscheidungen, Mobbing, Selbstständigkeit
Kreative Themen: Drehbuchaufstellungen (Filmszenen, Ideen), Buchprojekte, Musicals, Vision Kollektive Themen: Finanzkrise, gesellschaftliche Krise, ökologische und politische Herausforderungen
Wo bietet ihr Aufstellungen an?
Nürnberg, Graz, Wien, Zürich, Bern, Berchtesgaden/Salzburg, Linz
Wie wurde die Methode der Familienaufstellung entwickelt?
Dieser alternative Ansatz wurde Mitte der 1990er Jahre von dem deutschen Psychotherapeuten Bert Hellinger bekannt gemacht. Die Wurzeln werden in mehreren Ansätzen gesehen, z.B. bei Virginia Satir oder Moreno (siehe das Aufstellungsbuch). Die Familienaufstellung entwickelte sich aus der Familientherapie und der Erfahrung mit positiver und negativer Energie, die in familiären Bindungen steckt. Durch die Beobachtung von Mustern und psychischen Problemen, wie Krankheiten, negativen Emotionen und potenziell destruktiven Verhaltensweisen innerhalb von Familien, wurde ein Konzept von Dynamiken abgeleitet mit dem Ziel, die Balance im Familiensystem wiederherzustellen.
Ein anderer Ansatz ist die konstruktivistische Herangehensweise. Sie basiert auf der Ansicht, dass unbewusste Konstrukte unser Weltbild und damit den Umgang mit Themen bestimmen. Wenn diese Konstrukte bewusst werden, kann der einzelne Mensch bessere Entscheidungen treffen und Lösungen in Eigenverantwortung finden.
In unseren Integral-Systemics-Aufstellungen und der Aufstellungsausbildung kombinieren wir den phänomenologischen Ansatz (Hellinger) mit dem konstruktivistischen Ansatz und dem Anfängergeist aus der Meditation.